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Familie & Psyche: Wie unsere Herkunft unsere Seele formt

  • 24. Juli
  • 2 Min. Lesezeit
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Zerbrechliche Wurzeln – Wie unsere Familiengeschichte unsere Seele formt


Von außen sehen wir eine Familie. Von innen oft ein System aus ungelösten Gefühlen.


Wir alle stammen aus einem Nest. Manche nennen es Familie, andere Fluch. Was viele nicht wissen: Die unsichtbaren Muster, Dynamiken und Traumata unserer Herkunftsfamilie beeinflussen unser Leben oft stärker, als wir glauben – selbst dann, wenn wir längst erwachsen sind.


Ein Erbe ohne Testament: Emotionale Altlasten


Wie kann es sein, dass eine Frau, die nie misshandelt wurde, panische Angst vor Nähe hat?

Oder ein Mann, der in einer liebevollen Umgebung aufwuchs, immer wieder Menschen anzieht, die ihn verletzen?


Die Antwort liegt oft nicht in der eigenen Biografie, sondern in der psychischen DNA – in unausgesprochenen Gefühlen der Eltern, in Tabus der Großeltern, in verdrängten Konflikten, die über Generationen weitergegeben wurden.


Familie: Wie wir geliebt wurden, prägt, wie wir lieben

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Ein Kind, das für Liebe Leistung erbringen musste, wird als Erwachsener nie ganz das Gefühl haben, „genug“ zu sein.

Ein Kind, das emotionale Kälte erlebte, wird im späteren Leben oft zwischen zwei Extremen pendeln: Menschen klammern oder völlig aufgeben.


Die Psyche lernt durch Wiederholung. Und was sie früh lernt, glaubt sie für immer.


Wenn die Familie krank macht – und auch wieder heilen kann


Psychische Gesundheit beginnt nicht erst in der Therapie – sie beginnt am Küchentisch, in Blicken, die wir als Kinder bekommen haben (oder nicht). In Sätzen wie:


„Reiß dich zusammen.“


„Du bist wie dein Vater – unberechenbar.“


„Stell dich nicht so an.“


Solche Aussagen wirken wie stille Sprengsätze im Inneren. Und doch kann Heilung geschehen – genau dort, wo Schmerz entstand: im familiären Kontext oder in der bewussten Auseinandersetzung mit ihm.


Weltweit gleich – kulturell verschieden


Egal ob in Istanbul, Berlin, Oslo oder Tokio: Die seelischen Wunden, die innerhalb von Familien entstehen, sind universell – aber wie wir damit umgehen, ist kulturell geprägt.

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In westlichen Kulturen geht der Weg oft in Richtung Individualisierung: Abstand, Therapie, Abgrenzung.


In vielen östlichen Kulturen bedeutet „Familie“ eher Loyalität um jeden Preis – selbst wenn es die eigene Psyche kostet.


Beides hat Konsequenzen. Beides fordert ein neues Bewusstsein.


Der stille Schrei der Kinder in uns


Vielleicht ist es an der Zeit, unsere Familiengeschichten nicht länger als private Angelegenheiten zu betrachten – sondern als globale Quelle psychischer Belastung.


Denn in jedem Krieg, in jeder Trennung, in jeder Sucht steckt oft ein Kind, das nie gesehen wurde. Und jeder Mensch, der heute heilt, heilt auch ein Stück Geschichte – für sich, für kommende Generationen.


💬 Frage an die Weltgemeinschaft:


Was würde sich auf unserem Planeten verändern, wenn emotionale Bildung und Familientherapie ebenso selbstverständlich wären wie Schulbildung?


👉 Teile diesen Beitrag, wenn du glaubst, dass wir als Menschheit bereit sind, über familiäre Traumata zu sprechen. Nicht um Schuld zu verteilen – sondern um zu verstehen. Und um zu heilen.


Dieser Beitrag wurde verfasst von Fatih Ergovan , Heilpraktiker für Psychotherapie, Buchautor und Familienbegleiter. www.praxis-ergovan.de ich stehe ihnen gerne mit Rat zur Verfügung.

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